Das Auto ist absoluter Spitzenreiter in Sachen Fortbewegung. Gleichzeitig belastet die Fahrt mit dem Auto die Umwelt durch Schadstoffe, Abgase und CO2-Emissionen. Unsere Tipps für umweltbewusstes Autofahren helfen Ihnen, die Umweltbilanz ein Stück weit zu verbessern.

Die Deutschen sind ganz klar Auto-Fans: Fast 66 Millionen Fahrzeuge sind Anfang 2020 in Deutschland gemeldet – Tendenz steigend. Und obwohl Autos mit immer umweltschonenderen Technologien ausgestattet sind, steigt die Umweltbelastung an, da so viele Menschen wie nie mit eigenem Auto unterwegs sind. Die gute Nachricht ist: Mit Auswahl des Wagens, Nutzung und Fahrstil können Sie die Belastung senken. So geht umweltfreundliches Autofahren.

Autokauf: PKW der Nutzung entsprechend aussuchen

Wer beim Autokauf die Umwelt mitdenkt, tut allen etwas Gutes. Die entscheidende Frage ist: Wie wollen Sie das Auto künftig nutzen? Kaufen Sie zweckgerecht. Wer mit dem Auto nur morgens und abends den Weg zwischen Zuhause und Arbeit zurücklegt und meist allein auf Achse ist, ist mit einem Kleinwagen gut aufgestellt und braucht keine Familienkutsche. Man könnte sagen: So klein wie möglich, so groß wie nötig. Ein leichtes, kompaktes Auto, das wenig verbraucht, lastet leichter auf den Schultern von Umwelt und Mensch.

Umweltbewusst ausstatten und beladen

Wer den Verbrauch des eigenen Wagens zusätzlich reduzieren will, sollte außerdem auf Leichtlauföle und Leichtlaufreifen umsteigen. Während die Leichtlaufreifen den Rollwiderstand senken, sodass weniger Sprit benötigt wird, sorgt das Leichtlauföl für weniger Reibungswiderstand im Motor. Insgesamt ist Ihr Auto so verbrauchsärmer und auch leiser unterwegs. Eine Anpassung, die sich insgesamt auch preislich für Sie lohnt.

Außerdem gilt: Je leichter der Wagen, desto besser. Denn so sparen Sie Sprit ein. Achten Sie also darauf, möglichst wenig unnötiges Gepäck herumzukutschieren. Das kann der Wasserkasten im Kofferraum sein, den Sie bisher noch nicht die Treppen hochtragen wollten, das Altpapier auf dem Rücksitz oder all die Gegenstände, die sich im Laufe der Zeit unbemerkt ansammeln und irgendwann zum Interieur des Autos zu gehören scheinen. Unser Tipp: Den Frühjahrsputz angehen und ordentlich ausmisten. Es macht zusätzlich einen Unterschied, wo das Gewicht deponiert ist. Insbesondere Ballast auf dem Dach wirkt sich negativ aus. Deswegen kann es sogar günstiger sein, bei Urlauben mit dem Auto ein Fahrrad vor Ort auszuleihen, statt das eigene mitzunehmen.

Mann packt Fahrrad in Kofferraum

Der Fahrstil, der Klima und Portemonnaie schont

Ihr Wagen ist bereits klimaschonend aufgestellt? Dann geht es jetzt an Ihre persönlichen Nutzungs- und Fahrgewohnheiten.

  1. Schalten Sie den Wagen im Stehen ab, denn auch im Leerlauf werden durchschnittlich bis zu 1,5 Liter Sprit pro Stunde verbraucht. Wenn Sie wissen, dass das Auto mindestens die nächsten 30 Sekunden stehen wird, weil Sie im Stau warten, das Altpapier ausladen wollen oder die Bahnschranke gerade unten ist, schalten Sie den Motor ab. Wer mit Start-Stop-Automatik fährt, sollte noch nicht mal die 30 Sekunden abwarten – jede Sekunde spart Sprit, Geld und senkt Emissionen.
  2. Verzichten Sie aufs „Warmlaufen“. Einsteigen, anschnallen, Spiegel richten – dann erst den Motor starten und auf geht’s. Das Warmlaufenlassen des Motors verschwendet nur Sprit.
  3. Vermeiden Sie Vollgas. Verbrauchsnormwerte eines PKW werden bei Geschwindigkeiten unter 120 km/h festgelegt. Und das nicht ohne Grund: Ab 100 km/h steigt der Spritverbrauch überproportional steil an – und das insbesondere, wenn Sie mit wenig aerodynamischen Modellen wie einem Van oder Kleintransporter unterwegs sind. Dazu kommt, dass Raser*innen häufiger abbremsen und beschleunigen und den Sprit so verheizen wie Konfetti. Bleiben Sie also besser bei gleichmäßigen Höchstgeschwindigkeiten zwischen 100 und 130 km/h. So senken Sie nicht nur den Spritverbrauch, sondern auch Unfallgefahren. Win-Win!
  4. Schon in der Fahrschule gelernt, aber trotzdem oft vergessen: Schalten Sie so früh es geht in den nächsten Gang und seien Sie bei niedrigen Drehzahlen auf Achse. Circa 2000 Umdrehungen gelten als umweltfreundlich und bei 50 bis 60 km/h dürfen Sie getrost in den fünften Gang schalten. Kurz gesagt: Wer mit viel Gas in den jeweiligen Gängen beschleunigt und so fix es geht in den nächsthöheren Gang wechselt, spart auch hier Sprit und Moneten.
  5. Vorausschauendes Fahren ist nicht nur der sicherste Weg durch den Verkehr, sondern auch der klimaschonendste. Denn wenn Sie mit Weitblick unterwegs sind, müssen Sie weniger bremsen und anfahren – und senken auch hier den Spritverbrauch. Schwimmen Sie entspannt im Verkehr mit, halten Sie ausreichend Abstand und nutzen Sie den Schwung ihres Autos aus. Tipp: Nutzen Sie an roten Ampeln vorausschauend die Motorbremse, die gar keinen Sprit verbraucht, anstatt eine Vollbremsung hinzulegen.
  6. Profi-Tipp für umweltbewusstes Autofahren: Dem Wetter entsprechend parken. Das heißt: Wer bei Hitze im Schatten parkt, reduziert Kraftstoffverdunstung durch die Sonne, wer das Auto im Winter in der Garage unterstellt, spart Energie und Kraftstoff, die der Wagen braucht, um wieder warm zu werden.
Fahrgemeinschaft: Frau steigt ins Auto ein

Wohldosiert nutzen: Klimaanlage und andere Stromfresser

Wussten Sie, dass die Klimaanlage Ihren Spritverbrauch um bis zu 30 Prozent in die Höhe schießen lassen kann? Auch Radio, Heizung und Co. tun Ihr Übriges und schlucken einiges an Strom und Sprit. Deswegen: Nach Möglichkeit alles ausschalten und auf das geöffnete Fenster statt Klimaanlage setzen.

Wartung: Auto auf dem neuesten Stand halten

Auch wenn für Wartung und Check-ups manchmal ein bisschen Geld investiert werden muss, sorgen Sie damit dafür, dass Ihr Wagen so lang es geht sicher und spritarm fährt und so wenig an Wert verliert wie möglich. Einige Dinge können Sie auch selbst im Blick behalten: Achten Sie auf den Reifendruck, denn bereits 0,5 bar zu wenig können den Spritverbrauch ordentlich erhöhen. Der optimale Reifendruck für Ihren Wagen ist in der Betriebsanleitung oder auf einem Sticker im Auto angegeben. Auch wichtig: Die regelmäßige Reinigung Ihres Luftfilters. Nicht nur abklopfen, sondern auch aussaugen, damit auch Kleinstpartikel entfernt werden. So können Sie die Lebenszeit Ihres Filters übrigens um bis das Dreifache erhöhen!

Gut für Laune und Umwelt: Gemeinsam unterwegs

Die meisten Menschen sind allein in ihrem Auto unterwegs und teilen sich doch Route und Ziel. Bilden Sie Fahrgemeinschaften, zum Beispiel mit Arbeitskolleg*innen, und nutzen Sie Ihr Auto so noch effizienter. Die Emissionen sinken gleich mit und wer sich zusammentut, entspannt auch Stausituationen. Gut für die Laune und das Wir-Gefühl ist es auch noch. Und wenn bei Ihnen mal eine längere Tour von Großstadt zu Großstadt ansteht, bieten Sie sich doch als Mitfahrgelegenheit, zum Beispiel über blablacar.de an – so sparen Sie sogar Geld.

Aufs Elektroauto umsteigen und vom Umweltbonus profitieren

Sie wollen noch einen Schritt weiter Richtung Umweltschutz gehen? Elektroautos sind auf dem Vormarsch und sollen dabei helfen, eine klimaschonendere Verkehrswende einzuläuten. Dennoch steht oft die Frage im Raum: Ist das E-Auto wirklich so viel besser für die Umwelt? Die kurze Antwort lautet: Ja. Dafür muss es jedoch mit Strom aus erneuerbaren Energien gefüttert werden und nicht nur kurzfristig genutzt werden. Über die Nutzungsdauer wird die hohe Energiemenge, die in die Batterieproduktion fließt, ausgeglichen und die Umweltbilanz fällt unterm Strich positiv aus. Weitere Vorteile: Ein einzigartiges Fahrgefühl, geringere Betriebskosten, ein stetig größer werdendes Angebot an Modellen sowie der erhöhte Umweltbonus als Kaufprämie. Im Februar 2020 wurden in Deutschland so viele Elektroautos zugelassen wie nie zuvor – sind Sie dabei?

Tipp: Bei der Auswahl eines passenden Wagens hilft Ihnen die VCD Auto-Umweltliste.

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Quellen: careelite.de, nabu.de, vcd.org, umweltbundesamt.de, kba.de, tagesschau.de

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