Martin Granig ist Co-Gründer der Monkee-App – einem digitalen Finanzcoach, der Menschen mit kreativen Funktionen unterstützt, ihre Sparziele zu erreichen. Die Mission des Start-up-Teams aus Tirol: Menschen zu mehr finanzieller Gesundheit verhelfen und ihnen das Leben mit digitalen Lösungen erleichtern. Wie sie das genau anstellen, warum das Sparkonto ausgedient hat und wofür die Monkee-Nutzer*innen am liebsten sparen, verrät Martin Granig im Interview.

Martin, was würdest du sagen: Wie digital ist Österreich – auch im Vergleich zu Deutschland?

Ich denke, dass sich Österreich und Deutschland ziemlich ähnlich sind. Wir sind natürlich keine Early Adopters, wie die USA oder Asien. In Bezug auf Finanzen sieht man beispielsweise, dass in Österreich die Bargeldquote immer noch sehr, sehr hoch ist, während nordische europäische Länder schon annähernd bargeldlos sind. COVID-19 hat dem ganzen Thema aber definitiv einen großen Push gegeben und viele Menschen haben in den letzten 12 Monaten verstärkt auch digitale Services ausprobiert.

Alteingesessene Branchen wie Banken oder Versicherungen werden auch immer digitaler und von Start-ups revolutioniert. Welche Vorteile hat das für Endverbraucher*innen?

Menschen verwenden heute verschiedenste Apps, die alle extrem nutzerfreundlich sind, zum Beispiel Shopping- oder Social-Media-Apps. Da müssen Banking-Apps inzwischen mithalten, denn die Finanzbranche wird nicht mehr nur von wenigen großen Unternehmen dominiert. Es gibt jetzt neue, digitale Anbieter, die mit zeitgemäßem Design vor allem für jüngere Menschen sehr attraktiv sind. Mit diesen neuen Playern müssen sich alteingesessene Institutionen messen. Dieser Wettbewerb ist positiv für Kundinnen und Kunden, da so innovative Produkte entstehen, von denen alle profitieren.

Ihr gehört ebenfalls zu den Start-ups, die die Finanzwelt mit digitalen Lösungen aufmischt. Wie ist die Idee entstanden, sich auf digitales Sparen zu fokussieren?

Sehr viele Menschen kennen die Tendenz, Dinge, die in der Zukunft liegen, vor sich herzuschieben. Gleichzeitig treffen wir jeden Tag Entscheidungen, die nicht immer gut für unsere finanzielle Gesundheit sind – schließlich ist es heutzutage unglaublich einfach, zu konsumieren: One-click-Shopping, „buy-now-pay-later“ und Produktwerbung, die zum richtigen Zeitpunkt in unseren Social-Media-Feed gespült wird. Das führt leider zu einer schlechten finanziellen Gesundheit. Geldsorgen sind heute schon der größte Stressfaktor und wirken sich sogar negativ auf unsere physische Gesundheit und Beziehungen aus. Daher wollten wir einen digitalen Finanz-Coach entwickeln, der dabei unterstützt, finanzielle Ziele zu erreichen und Gewohnheiten zu verbessern.

Hand mit Smartphone, auf dem Screen ist die App Monkee zu sehen
Easy digital sparen - mit Monkee

Und was kann Monkee, was das Sparkonto nicht kann?

Sparen ist aktuell nicht sonderlich attraktiv. Das liegt auch an den niedrigen Zinsen, die wenig Anreiz bieten. Monkee möchte Sparen wieder etwas aufregender machen und positiver belegen. Die ganze App ist rund um die Sparziele unserer Kunden aufgebaut. Ob es Geld für den nächsten Urlaub oder den Laptop fürs Kind ist – konkrete Ziele motivieren beim Sparen und das nutzen wir. Wir machen das Ziel greifbar, Wochen-Challenges sorgen zusätzlich für Motivation und der digitale Finanz-Coach hilft dabei, zwischendurch immer mal wieder was zurückzulegen. Unsere neueste Funktion ist der FutureBoost. Bedeutet: Wer über einen unserer Partner einkauft, spart Geld und kommt mit diesem Ersparten seinem Sparziel direkt ein Stück näher. Dabei spart man monatlich im Schnitt 25 bis 40 Euro.

„Während Corona sind sich mehr Menschen ihrer finanziellen Verwundbarkeit bewusst geworden.“

Beobachtet ihr, dass seit der Corona-Krise mehr Menschen digital sparen?

Ja, in jedem Fall. Unsere Kundenzahlen wachsen und bestehende Kunden sparen zwei bis drei Mal so viel wie noch vor Corona. Das liegt daran, dass es weniger Möglichkeiten gab, Geld auszugeben. Aber auch daran, dass mehr Menschen sich ihrer finanziellen Verwundbarkeit bewusst geworden sind und angefangen haben, ihre finanziellen Finanzpolster auf- oder auszubauen.

Glaubt ihr, dass nach Corona wieder weniger gespart wird?

Wir sind im Moment jeden Monat verwundert, dass die durchschnittlichen Sparbeiträge pro Monat weiterhin steigen. Wir glauben aber auch, dass nach Lockerung der Corona-Maßnahmen wieder mehr Geld für Restaurants, Bars und Reisen ausgegeben wird. Das heißt, wir rechnen schon damit, dass die durchschnittlichen Sparbeiträge etwas zurückgehen werden. Es ist aber wahrscheinlich, dass sie im Schnitt dennoch höher bleiben als vor Corona, weil Menschen gelernt haben, dass es sehr viel entspannender ist, die eigenen Finanzen in die Hand zu nehmen.

Für was sparen eure Nutzer*innen am häufigsten?

Wir sehen bei den Sparzielen eine extreme Bandbreite – insgesamt unterstützt Monkee dabei, auf Sparziele mit über 150 Millionen Euro Wert zu sparen. Natürlich ist das Finanzpolster, oder der Notgroschen, ein sehr beliebtes Sparziel. Auch Reparaturen, Hochzeiten oder die Geburt eines Kindes kommen vor. Gleichzeitig wird viel auf konkrete Käufe gespart – vom Auto bis zur Reise. Jeder entscheidet selbst, welches Sparziel für ihn wichtig ist. Das kann auch ein neues Smartphone sein.

„Schaut man sich die aktuellen Sparziele in der Monkee-App an, steht uns eine große Reisewelle bevor.“

Haben eure Nutzer*innen im Lockdown andere Sparziele gehabt als davor?

Ja, im ersten Lockdown waren E-Bikes ein beliebtes Sparziel, im zweiten Lockdown eher Küchengeräte und aktuell sparen Menschen unglaublich viel auf Reisen. Ich denke, dass uns auf Basis der Sparziele eine große Reisewelle bevorsteht.

Aktuell gibt es einen Boom im Bereich Online-Investments. Ist Monkee ein bewusstes Gegenstück dazu?

Beides gehört zusammen – sowohl die kurzfristigen als auch die langfristigen Finanzen sollte man im Griff haben. Bevor man investieren kann, ist es wichtig, ein finanzielles Polster aufzubauen. Am besten einen Notgroschen von drei bis sechs Monatsgehältern. Sparen ist also die Basis des Investierens und läuft zusätzlich parallel. Wir stehen also in keiner Konkurrenz zu Investment-Apps, sondern ergänzen einander.

Der richtige Umgang mit Geld spielt schon in der Kindheit eine wichtige Rolle – besonders in konsumorientierten Zeiten wie unseren. Wie steht ihr zum Thema Finanzerziehung?

Ein sehr wichtiges Thema! Wie wir mit Geld umgehen, wird schon in einem Alter von unter sieben Jahren geprägt. Unsere Kinder werden immer früher mit dem Thema Konsum konfrontiert, verstehen aber auch schon recht früh, dass Dinge einen Wert haben und man nicht alles haben kann. Eine der einfachsten Arten, seinen Kindern einen vernünftigen und nachhaltigen Umgang mit Geld beizubringen, ist mit ihnen darüber zu reden. Und zwar so früh wie möglich. Da hilft auch das unser Wimmelbuch „Monkee. Dem Geld auf der Spur“. Kinder und Eltern können sich damit spielerisch mit dem Thema Geld auseinandersetzen und Geld als das kennenlernen, was es ist: Ein Ermöglicher. Bunte Animationen regen dazu an, über Geld zu reden und fördern die Kreativität.

Ein Ziel von Monkee ist „finanzielle Gesundheit“. Was bedeutet das?

Wir sind davon überzeugt, dass für ein ganzheitlich gesundes Leben die physische, die psychische und auch die finanzielle Gesundheit betrachtet werden müssen. Im Bereich physische und mentale Gesundheit gab es in den letzten Jahren zahlreiche Neuerungen und wir kümmern uns verstärkt um diese Aspekte. Aber die finanzielle Gesundheit wird dabei aber oft vergessen. Dabei sind Geldsorgen schon jetzt Hauptgrund für Stress und Unwohlsein. Das hat auch Einfluss auf andere Aspekte unserer Gesundheit. Deswegen steht die finanzielle Gesundheit bei uns im Mittelpunkt und wir wollen so viele Menschen wie möglich finanzfit machen.

Gerade bei Finanz- oder Versicherungs-Apps haben viele Menschen Bedenken – insbesondere, wenn es ums Thema Sicherheit geht. Was sagt ihr dazu?

Für Monkee können wir sagen, dass die Sicherheit von Daten und Geld tatsächlich an oberster Stelle für uns steht. Zum Beispiel verwahren wir das Geld sicher bei einem Bankenpartner, es ist treuhänderisch hinterlegt. Bedeutet: Nur die Nutzerin oder der Nutzer hat Zugriff und bestimmt ganz allein, was mit dem Geld passiert. Sogar im Fall einer Insolvenz bleibt das Geld garantiert sicher.

Zum Abschluss noch eine Frage zum Thema Digitalisierung: Wie digital ist euer eigenes Leben und wo nutzt ihr digitale Lösungen?

Für mich persönlich liegt die Kunst in der Balance aus Digitalisierung und bewusstem Digital Detox. Ich verwende digitale Tools dort, wo sie mir eine Erleichterung bringen, damit ich mich auf die wichtigen Dinge konzentrieren kann. Als Frugalist investiere ich generell wenig Zeit in Konsum. Wenn ich was einkaufe, dann mache ich das aber primär digital – und verwende dann auch den FutureBoost von Monkee. Ich bezahle also digital, nutze digitale Planungstools und während Corona hatten wir digitale Abendessen mit den Schwiegereltern, die wir sonst monatelang nicht gesehen hätten. Dennoch, im zwischenmenschlichen Bereich ziehe ich persönliche Treffen vor.

Lieben Dank für das Interview!

Das ist Monkee

Logo der Spar-App Monkee

Monkee ist ein lernfähiger Finanz-Coach, der zum Sparen motiviert. Die Tiroler Finanz-Plattform will Kunden*innen das Leben durch digitale Lösungen erleichtern. Ihre Mission: Menschen helfen, finanziell gesünder zu leben und Geld für Dinge zu sparen, die sie wirklich brauchen. Deswegen hilft Monkee dabei, individuelle Sparziele festzulegen und diese Stück für Stück zu erreichen. Mit dem FutureBoost bietet Monkee seinen Kund*innen die Option, beim Einkaufen zu sparen – und ihren Zielen noch ein Stück näher zu kommen. Hier geht’s direkt zur App.

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Foto-Credits: Monkee

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